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Münster & die Post

Nach einem Kurzaufenthalt hat Münster einen netten Eindruck hinterlassen. Den kann auch eine Post-Bedienstete nicht trüben, die den einfachen Servicefreundlichkeitstest verloren hat. Das spielte sich in etwa so ab:

Ich: Ich hätte gerne eine Sonderbriefmarke für eine Postkarte.
Sie: Zehn Stück können Sie haben. Die gibt’s aber nicht einzeln.
Ich: Warum nicht?
Sie: Warum denn?
Ich: Das ging doch früher auch immer.
Sie: Ja, früher. – Gehen Sie doch an den Automaten, da gibt es einzelne.
Ich: Ich wollte aber gerne eine schöne Briefmarke. – Dann eben nicht.
Sie: Gut, dann eben nicht.

Am Rande: Selbst in Bonn-Endenich gibt es einzelne Briefmarken am Schalter. In Münster gibt es auch einen Philatelie-Schalter, der aber geschlossen hatte.

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Musik & Industriespionage

Nachdem sie wegen juristischem Ärger einige Zeit offline war, habe ich jetzt endlich die Folge 96 vom Chaosradio zum Thema Industriespionage gehört. Dabei sind mir aus der Begleitmusik besonders zwei Titel als erwähnenswert in Erinnerung geblieben:

  • Ein Bastard-Pop-Stück von Cropstar: »Quincy Jones vs Comical Ali & The Coalition Crew: Full Control« mit herrlichen Zitaten des ehemaligen irakischen Informationsministers, Muhammad al-Sahhaf. (Direkter Download)
  • »Eric Idle: The FCC-Song«, prima Beschreibung und Download-Link auf pythononline.com.
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Nie wieder SPD wählen

Was hätte eine schwarz-gelbe Koalition eigentlich noch schlechter machen können, als die derzeitige Bundesregierung? Nur mal zwei aktuelle Beispiele.

Verbraucherschutzminister Horst Seehofer – der Titel ist in diesem Zusammenhang lachhaft – lässt gentechnisch veränderte Maissorten für den uneingeschränkten kommerziellen Anbau zu. Gegen den erklärten Willen der Mehrheit der BürgerInnen.

Und während US-Präsident Bush junior es beschämend findet, dass die New York Times nur ein Jahr still hält und dann doch ausplaudert, dass er zahlreiche »US-Bürger seit dem 11.9. heimlich und ohne Gerichtsbeschluss« abhören lässt, schafft Bundeskanzlerin Angela Merkel immer noch keine Distanzierung zum Terrorismusprojekt der Buschtruppe. Statt dessen wäre ihr es auch lieber, wenn es – so drückt es Florian Rötzer aus – etwas heimlicher zugehen würde:

»Wir müssen lernen, mit dieser kommunikativen Transparenz umzugehen, die den Siegeszug der Freiheit überhaupt erst möglich gemacht hat. Wir müssen aber auch akzeptieren, dass nicht alle Bereiche der Auseinandersetzung mit Terroristen auf dem Marktplatz ausgetragen werden können.« (Angela Merkel in der FAZ von heute, zitiert nach TP)

Aus ihrer Sicht kann man es ja auch verstehen. Wenn schon die Regierungen nicht ihren Job machen, warum müssen manche Medien trotzdem immer noch Wert darauf legen, wenigstens ihren zu machen?

Um zur Koalitionsfrage zurückzukommen: Was macht man eigentlich jetzt, wenn man bei der letzten Bundestagswahl den Sozialdemokraten eine Stimme gegeben hat? Man hätte es wohl einfach besser wissen müssen.

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Datenschutz

Kompromissloser Kompromiss

Nicht nachzuvollziehen, was die Justizminister und -ministerinnen der Europäischen Union da wieder verbrochen haben. Thilo Weichert, Leiter des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein, schreibt dazu:
»Es ist erschreckend, welche grundrechtliche Verrohung bei den europäischen Justizministern festzustellen ist: Es wird als Sieg der Bürgerrechte verkauft, dass bei der auf Vorrat vorgenommenen Telekommunikationsüberwachung keine Inhalte und keine Bewegungsprofile erstellt werden sollen. Unseren Verfassungsministern ist wohl nicht klar, dass unsere freiheitlichen Verfassungen verbieten, die Menschen anlasslos staatlich bei ihren alltäglichen Verrichtungen zu überwachen und zu kontrollieren. Der Beschluss verstößt genau gegen dieses Verbot: Wenn über Monate hinweg minutiös nachvollzogen werden kann, wer wo im Internet gesurft hat, wer wann mit wem per Telefon, Handy oder Email kommuniziert hat, wer wann welche Online-Dienste in Anspruch genommen hat, dann wird die Schwelle von der freiheitlichen Informationsgesellschaft zum digitalen Überwachungsstaat überschritten.
Was hier als Kompromiss verkauft wird, ist das Nachgeben gegenüber maßlosen Überwachungsforderungen von Sicherheitsbehörden.«

Also, Verfassungsschützer, raus aus dem Amt und aktiv werden gegen diese Bedrohungen.