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Böser Apfel

Kann mal jemand Apple in Sachen PR beraten? Die scheinen zu meinen, das Verklagen des 19-jährigen Studenten, der die Website Think Secret betreibt, würde Apple etwas nützen. Think Secret hatte bereits vor Apples Präsentation des Mac mini von einem Macintosh für unter 500 $ berichtet. Zusammen mit Think Secret wurden weitere Websites verklagt, die im Vorfeld der Präsentation der Macfirma über kommende Produkte berichtet hatten. Zu der Klage gegen Think Secret gibt es mittlerweile eine Online-Petition an Apple.

(Danke an den Schockwellenreiter für die nette Überschrift.)

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Happy Birthday, Ihr Grünlichen

Juttas Ständchen zum 25. in der Jungen Welt:

»Was ihre materiellen Interessen angeht, können die Grünen einfach besser herumlügen als die FDP oder die SPD. Die Grünen sind heute die Partei eines Teils des Besitzbürgertums, das seinen Wohlstand und seine Dividende mit Gewalt wie Arbeitslosigkeit und Armut, aber notfalls auch mit Krieg durchsetzt. Sie profitieren dabei von ihrem ›alternativen‹ Image, Wähler der Grünen und Partei passen da zueinander.
In keinem bürgerlichen Milieu ist der Orwellsche Jargon besser durchgesetzt: Verelendung ist ›soziale Reform‹, längere Laufzeiten für Atomanlagen sind ›ökologische Politik‹ und Kriege ›humanitäre Interventionen‹. Die deutschen Todesschwadronen in Afghanistan sind vermutlich auch nur Berater für Vollwertkost und alternative Lebensstile.«

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Populismus

Jetzt, wo die Nebeneinkünfte der Abgeordneten (und eigentlich nicht der »Politiker«) in den Massenmedien durch die Mangel gezogen werden, kommt wieder die weit verbreitete Politikfeindlichkeit zu Lichte. Vorwiegend, so scheint mir immer, bei Leuten, die sich noch nie selber politisch engagiert haben. Recht hat in diesem Zusammenhang Robert Leicht, wenn er bei der Zeit schreibt: »Populismus ist noch keine Politik«.

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Illusionen

Was Raucher so für Illusionen haben.
Tsstsstss.

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»Projektbudget: Neunstellig. Kompetenz: Nahe null.«

arbeitsagentur.de: Rezension und Chronistenpflicht im E-Business Weblog:

»5 Millionen Euro Kosten für eine Datenmigration von 10.000 Datensätzen… macht 500 Euro pro Datensatz. Macht locker 25 Mannstunden eines manuellen Datenerfassers.«

und im Kommentar:

»Projektbudget: Neunstellig. Kompetenz: Nahe null.«

Via Schockwellenreiter

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deliberator

»Weniger als ein Tausendstel der Rüstungsausgaben«

Aus dem Interview mit dem Präsidenten von Conscience International, James E. Jennings, über die Hilfszusagen der US-Regierung für die Opfer der Flutkatastrophe bei Telepolis:

»Leider scheint es bei den Reaktionen der US-Regierung tatsächlich mehr um die Öffentlichkeitswirkung als um die Opfer zu gehen. Als Außenminister Powell diese Stellungnahme abgab, hat er wohl mehr preisgegeben als ihm lieb war. Niemand in der muslimischen Welt wird auf dieses Manöver hereinfallen, denn während auf der einen Seite Hilfe angeboten wird, wurde für die Bombardierung von Muslimen in Irak bereits das Dreihundertfache ausgegeben.«

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deliberator Mac

Mac OS X-Sicherheit

Angelo Laub, Referent auf dem 21C3 zum Thema Mac OS X-Sicherheit, im Interview. Besonderer Hinweis auch auf seine beiden Literaturtipps: das NSA-Papier und sein eigenes.

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Datenschutz

Bettgeschichten

Bill Gates im Bett mit

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deliberator

Dumm

»Blöd«-Kommentator Hugo Müller-Vogg ist dumm oder hält seine Leser für dumm: Banales aus dem BILDblog.

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deliberator Kabarett

Innenminister

Dieter Hildebrandt in seinem neuesten Buch »Ausgebucht – Mit dem Bühnenbild im Koffer«:

»Nie war die Beschreibung eines Innenministers objektiver und präziser als diese: ›Geborener Verräter, armseliger Intrigant, glatte Reptiliennatur, gewerbsmäßiger Überläufer, niedrige Polizeiseele, erbärmlicher Immoralist.‹ Aber mit einer ›bewundernswert beharrlichen Charakterlosigkeit«. »Ein Mann, der innerhalb einer Weltwende alle Parteien überdauert …‹ ›Charge des gerissenen Polzeiministers …‹
Und genauso glänzend und ähnlich grausam genau jene Beschreibung: ›Einer der außerordentlichsten und zugleich der am falschesten beurteilten Männer seiner Zeit, wurde erst in den Krisen zu dem, was er nachher war. Er erhob sich unter dieser Regierung zu jener Höhe, von der aus tiefe Männer die Zukunft zu erkennen wissen, indem sie die Vergangenheit richtig beurteilen; dann gab er mit einem Mal, wie manche mittelmäßige Schauspieler, durch eine plötzliche Erleuchtung aufgeklärt, ausgezeichnete Darsteller werden, während des Staatsstreichs Beweise seiner Geschicklichkeit.
Dieser Mann mit dem blassen Gesicht, welcher alle Geheimnisse der Partei kannte, der er anfangs angehörte und ebenso die anderen, zu denen er schließlich überging, dieser Mann hatte die Menschen, die Dinge und die Praktiken des politischen Schauplatzes langsam und schweigsam studiert. Weder seine neuen noch seine ehemaligen Kollegen ahnten in diesem Augenblick den Umfang seines Genies, das im Wesentlichen ein Regierungsgenie war; treffend in allen seinen Prophezeiungen und von unglaublichem Scharfblick.‹
Und abschließend wieder der Autor der ersten Beschreibung: ›Er lässt sich nicht gerne ins Gesicht und in die Karten sehen. Fast immer steckt er innerhalb der Ereignisse, innerhalb der Parteien hinter der anonymen Hülle seines Amtes so unsichtbar tätig verborgen wie das Uhrwerk in der Uhr, und nur ganz selten gelingt es im Tumult der Geschehnisse, an den schärfsten Kurve seiner Bahn, sein wegflüchtendes Profil zu erhaschen. Aber je verwegener in seinen Verwandlungen, um so interessanter trat mir der Charakter oder vielmehr Nichtcharakter dieses vollkommensten Machiavellisten der Neuzeit entgegen.‹
Es wäre ein Wunder, wenn wir einen derart grandiosen und heroischen Schurken, der sich in solch genialer Weise für unsere Sicherheit quer über die Schienen vor den Zug der Zeit wirft, in unserer Regierung aufweisen könnten. Können wir auch nicht. Die Beschreibungen stammen von Stefan Zweig und Honoré de Balzac. Und sie beschreiben den französischen Innenminister. Joseph Fouché, 1759-1820.«

(S. 21 f.; ich bin noch nicht weit gekommen, aber das Buch fängt sehr vielversprechend an.)