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Bonn deliberator

Bonn Blog

Der Trend geht zum monothematischen Zweitblog. Daher darf ich wärmstens bnlog.de empfehlen, zu dessen Koautoren ich mich zählen darf.

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deliberator Weltverbesserung

Sind wir nicht alle irgendwie Gesellschafter?

Nachdem ein nettes Projekt viel meiner Zeit verschlungen hat, melde ich mich zurück aus der Blog-Pause. An dem Tag, an dem Herbert Grönemeyer seinen 50. Geburtstag feiert und an dem Berlusconi sich weiterhin als schlechter Verlierer zeigen wird.

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deliberator

Ackermann und arbeitslos bis 67

Heute wieder Spaß gehabt beim Lesen des Schockwellenreiters:

»Ach so, ja …
bevor ich vergesse zu erzählen: Ab sofort dürfen wir älteren Arbeitnehmer bis 67 arbeitslos sein. Die erste Konsequenz daraus: Auch Ackermann bleibt — bis 2010.«

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Datenschutz Mac

Apple mit »Telefonfunktion«

So, da war es diese Woche mal wieder Zeit für eine Keynote von Apple-Chef Steve Jobs. Richtig euphorisch kann man aber – selbst als Mac-Fan – nicht werden:

  • Nachdem Apple bisher mit den passenden Benchmarks versucht hat, zu zeigen, dass der PowerPC-Prozessor den Intel-Produkten überlegen ist, geht es jetzt natürlich in die andere Richtung. Die neuen Intel-Macs sollen um ein vielfaches schneller sein, als die alten PowerPC-Macs. Jedenfalls mit den passenden Benchmarks. Und wie das im Alltag aussieht, wo die bisherige PowerPC-Software für den neuen Prozessor erst mal durch den Emulator muss, oder wie lange denn der neue Apple-Intel-Laptop mit seiner Batterie auskommt – das bleibt in der Marketingsuppe offen.
  • Wie man einen Laptop (Powerbook heißt jetzt übrigens MacBook Pro) ohne Modem produzieren kann, kommt mir ähnlich genial vor, wie seinerzeit die ersten iMacs, die kein Diskettenlaufwerk hatten und das CD-Laufwerk noch keine Brenn-Funktion. Ein Anschluß für Firewire800 und ein PC-Card-Steckplatz fehlen ebenso. Mit UMTS als Modem-Ersatz ist also auch nix. Statt dessen kann man eine – bislang wenig verbreitete –ExpressCard/34 reinschieben.
  • Mit der neusten iTunes-Version 6.0.2, die bei geöffneten Ministore-Fenster den Interpreten des aktuell abgespielten Liedes an Apples Musicstore weiterleitet, bekleckert sie sich auch nicht gerade mit Ruhm. Die Funktion, auf die in den Nutzungsbedingungen nicht hingewiesen wird, lässt sich mit schließen des Musicstore-Fensters abschalten. Da liegt es nahe, wenn der Schockwellenreiter sich ein »Open Source iTunes« wünscht.
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deliberator

Münster & die Post

Nach einem Kurzaufenthalt hat Münster einen netten Eindruck hinterlassen. Den kann auch eine Post-Bedienstete nicht trüben, die den einfachen Servicefreundlichkeitstest verloren hat. Das spielte sich in etwa so ab:

Ich: Ich hätte gerne eine Sonderbriefmarke für eine Postkarte.
Sie: Zehn Stück können Sie haben. Die gibt’s aber nicht einzeln.
Ich: Warum nicht?
Sie: Warum denn?
Ich: Das ging doch früher auch immer.
Sie: Ja, früher. – Gehen Sie doch an den Automaten, da gibt es einzelne.
Ich: Ich wollte aber gerne eine schöne Briefmarke. – Dann eben nicht.
Sie: Gut, dann eben nicht.

Am Rande: Selbst in Bonn-Endenich gibt es einzelne Briefmarken am Schalter. In Münster gibt es auch einen Philatelie-Schalter, der aber geschlossen hatte.

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deliberator Weltverbesserung

Musik & Industriespionage

Nachdem sie wegen juristischem Ärger einige Zeit offline war, habe ich jetzt endlich die Folge 96 vom Chaosradio zum Thema Industriespionage gehört. Dabei sind mir aus der Begleitmusik besonders zwei Titel als erwähnenswert in Erinnerung geblieben:

  • Ein Bastard-Pop-Stück von Cropstar: »Quincy Jones vs Comical Ali & The Coalition Crew: Full Control« mit herrlichen Zitaten des ehemaligen irakischen Informationsministers, Muhammad al-Sahhaf. (Direkter Download)
  • »Eric Idle: The FCC-Song«, prima Beschreibung und Download-Link auf pythononline.com.
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Nie wieder SPD wählen

Was hätte eine schwarz-gelbe Koalition eigentlich noch schlechter machen können, als die derzeitige Bundesregierung? Nur mal zwei aktuelle Beispiele.

Verbraucherschutzminister Horst Seehofer – der Titel ist in diesem Zusammenhang lachhaft – lässt gentechnisch veränderte Maissorten für den uneingeschränkten kommerziellen Anbau zu. Gegen den erklärten Willen der Mehrheit der BürgerInnen.

Und während US-Präsident Bush junior es beschämend findet, dass die New York Times nur ein Jahr still hält und dann doch ausplaudert, dass er zahlreiche »US-Bürger seit dem 11.9. heimlich und ohne Gerichtsbeschluss« abhören lässt, schafft Bundeskanzlerin Angela Merkel immer noch keine Distanzierung zum Terrorismusprojekt der Buschtruppe. Statt dessen wäre ihr es auch lieber, wenn es – so drückt es Florian Rötzer aus – etwas heimlicher zugehen würde:

»Wir müssen lernen, mit dieser kommunikativen Transparenz umzugehen, die den Siegeszug der Freiheit überhaupt erst möglich gemacht hat. Wir müssen aber auch akzeptieren, dass nicht alle Bereiche der Auseinandersetzung mit Terroristen auf dem Marktplatz ausgetragen werden können.« (Angela Merkel in der FAZ von heute, zitiert nach TP)

Aus ihrer Sicht kann man es ja auch verstehen. Wenn schon die Regierungen nicht ihren Job machen, warum müssen manche Medien trotzdem immer noch Wert darauf legen, wenigstens ihren zu machen?

Um zur Koalitionsfrage zurückzukommen: Was macht man eigentlich jetzt, wenn man bei der letzten Bundestagswahl den Sozialdemokraten eine Stimme gegeben hat? Man hätte es wohl einfach besser wissen müssen.

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Datenschutz

Kompromissloser Kompromiss

Nicht nachzuvollziehen, was die Justizminister und -ministerinnen der Europäischen Union da wieder verbrochen haben. Thilo Weichert, Leiter des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein, schreibt dazu:
»Es ist erschreckend, welche grundrechtliche Verrohung bei den europäischen Justizministern festzustellen ist: Es wird als Sieg der Bürgerrechte verkauft, dass bei der auf Vorrat vorgenommenen Telekommunikationsüberwachung keine Inhalte und keine Bewegungsprofile erstellt werden sollen. Unseren Verfassungsministern ist wohl nicht klar, dass unsere freiheitlichen Verfassungen verbieten, die Menschen anlasslos staatlich bei ihren alltäglichen Verrichtungen zu überwachen und zu kontrollieren. Der Beschluss verstößt genau gegen dieses Verbot: Wenn über Monate hinweg minutiös nachvollzogen werden kann, wer wo im Internet gesurft hat, wer wann mit wem per Telefon, Handy oder Email kommuniziert hat, wer wann welche Online-Dienste in Anspruch genommen hat, dann wird die Schwelle von der freiheitlichen Informationsgesellschaft zum digitalen Überwachungsstaat überschritten.
Was hier als Kompromiss verkauft wird, ist das Nachgeben gegenüber maßlosen Überwachungsforderungen von Sicherheitsbehörden.«

Also, Verfassungsschützer, raus aus dem Amt und aktiv werden gegen diese Bedrohungen.

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»überflüssige, gefährliche und sozial nutzlose Aktivität«

Die Betreiber der »Autodromo di Monza« haben Ärger am Hals. Gerichtliche Lärmschutzvorschriften lassen sich nicht mit der Ausrichtung von Formel 1-Rennen vereinbaren. Yahoo berichtet:

»Ein Mailänder Zivilgericht hatte am Mittwoch entschieden, dass Veranstaltungen auf der Rennstrecke einen bestimmten Lärmpegel nicht überschreiten dürfen und schrieb in dem Urteil, dass Rennsport ›eine überflüssige, gefährliche und sozial nutzlose Aktivität‹ ist, die ›einen großen Einfluss auf die Umwelt hat‹.«

Beruhigend, dass es bei italienischen Richtern noch gesunden Menschenverstand gibt.

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»Sie rauchen gern?«

»Und das Abenteuerliche ist, daß Gewohnheitsraucher zwar all diese Risiken kennen, aber sich ab und zu doch noch der legendäre dauerrauchende Opa finden läßt, der trotzdem 90 geworden ist. Offensichtlich sind Raucher – womöglich wegen der hohen Kohlenmonoxid-Konzentration im Blut – in Ihrer Denkleistung so gehemmt, daß sie das Prinzip der Statistik nicht verstehen. Beim Lottospielen weiß jeder, daß es nur einzelne Glückspilze gibt und daß das Gros der Spieler verliert.«

aus: Rainer Grießhammer und Claudia Burg: Wen macht die Banane krumm – Kolonialwarengeschichten, Hamburg 1989

RaucherInnen – ich freue mich auf Eure Kommentare!